Kein Strom im Winter: Panikmache oder realistisch?

Veröffentlicht am 11. September 2022 um 13:55

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat wegen der Energiekrise vor flächendeckenden Stromausfällen in Deutschland gewarnt. Die Vorbereitung auf echte Krisensituationen müsse verbessert werden. Bundeskanzler Olaf Scholz versprach dagegen am Wochenende mit Blick auf die Energiekrise: "Wir kommen da durch." Die Menschen in Deutschland spürten, dass sie in einer ernsten Zeit lebten."Wir werden uns als Land unterhaken, weil wir ein solidarisches Land sind."

Ein Stromnetz-Stresstest der Bundesregierung kam kürzlich zu dem Ergebnis, "dass stundenweise krisenhafte Situationen im Stromsystem im Winter 22/23 zwar sehr unwahrscheinlich sind, aktuell aber nicht vollständig ausgeschlossen werden können". Dabei ging es um ein Extrem-Szenario, in dem wegen Gasmangels ein Viertel bis die Hälfte der Gaskraftwerke in Süddeutschland ausfallen, zugleich anhaltendes Niedrigwasser den Nachschub für Kohlekraftwerke ausbremst, französische Atomkraftwerke weiter außer Betrieb sind und viele Heizlüfter gleichzeitig genutzt werden. Experten halten das deutsche Stromnetz allerdings für gut gewappnet.

"Die Angst ist zu einem großen Teil Panikmache", sagte Energieexperte Christoph Maurer vom Beratungsunternehmen Consentec zu n-tv. Die Städte wollten 20 Prozent Gas einsparen. Wenn alle gemeinsam dieses Ziel verfolgten, gibt es eine gute Chance, ohne Blackout durch den Winter zu kommen. Zugleich müsse aber auch Vorsorge betrieben werden; Notstrom-Reserven seien notwendig.

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