News des Tages: Amokläufer von Hamburg, Expats in Deutschland, »Sesamstraße«

Veröffentlicht am 21. März 2023 um 20:16

Es gibt Hinweise auf das Gedankengut von Philipp F., der bei seinem Amoklauf acht Menschen erschoss. Unter Expats schneidet Deutschland miserabel ab. Und die »Sesamstraße« plant eine Revolution. Das ist die Lage am Dienstagabend.Nach unbegreiflichen Taten, die Menschen begehen, kommt immer das Warum. Lässt sich das Unerklärbare erklären? Warum hat Philipp F. bei seinem Amoklauf in den Hamburger Räumen der Zeugen Jehovas acht Menschen erschossen? Nun gibt es erste Antworten.F. handelte mutmaßlich aus religiösen Gründen. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten des Extremismusforschers Peter Neumann für die Hamburger Polizei. Grundlage ist eine Analyse des Buches »Die Wahrheit über Gott, Jesus Christus und den Satan«. Philipp F. hatte das mehr als 300-seitige Pamphlet Ende 2022 veröffentlicht.

Was für ein Mensch war er, der sich im Anschluss an die Tat auch das eigene Leben nahm? In dem Buch lehnt der 35-Jährige F. Gleichberechtigung ab. Nur Gott, Jesus und der Satan dürften Menschen töten. Adolf Hitler habe »das Werk Jesu Christi ausgeführt«; die Verfolgung der Juden sei ein »himmlischer Akt«.

Neumann sagte dem SPIEGEL: »Hass auf christliche Religionsgemeinschaften ist das plausibelste Motiv für die Tat von Philipp F.« Dieser sei wütend darüber gewesen, dass Religionsgemeinschaften Gläubigen die Wahrheit vorenthielten. Diese harsche Kritik ziehe sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Nach dem Warum kommt meistens gleich noch eine Frage. Wie lässt sich künftig verhindern, dass eine solche Tat passiert? Auch darauf gibt es inzwischen Antworten.

Philipp F. besaß die Waffe legal, mit der er am 9. März seine Opfer erschoss. Wenige Wochen zuvor hatte die Hamburger Waffenbehörde ein anonymes Schreiben erhalten, in dem von psychischen Problemen bei F. die Rede war. Das Schreiben enthielt auch den Hinweis auf das Buch. Die Hamburger Polizei erklärte, sie habe es bei einer Google-Recherche nicht gefunden.

 

2. Warum es Expats in Deutschland nicht gut geht

Ständig reden alle davon, dass Deutschland mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland braucht – mindestens 400.000, heißt es. Aber ist das, was die dringend benötigten Menschen hier erwartet, eigentlich zufriedenstellend?

Dieser Frage ist ein Münchner Netzwerk für Akademiker nachgegangen, die als Expats fern der Heimat leben. Einmal im Jahr werden diese Mitglieder aufgerufen, per Umfrage Auskunft über ihr Leben im Gastland zu geben: Wie lief die Wohnungssuche? Wie mühsam ist es, im Alltag klarzukommen? Die Antworten zeichnen ein detailliertes Bild vom Leben als privilegierte ausländische Fachkraft in 52 Ländern: Es ist nicht der Blick von Armutsmigranten, sondern eher der Blick von Gewinnerinnen und Gewinnern der Globalisierung.

Nun, tja: Deutschland belegt in der Umfrage den allerletzten Platz.

Besonders schlechte Noten gab es für die digitale Infrastruktur. Und für die begrenzten Möglichkeiten des bargeldlosen Bezahlens. Miserabel bewertet wurde auch der deutsche Wohnungsmarkt. Verwaltungsthemen machen hier zudem offenbar auch keinen Spaß.

Mich verwundert das kaum, ich bin selbst zu oft genervt vom schlechten Internet und davon, dass mein Lieblingskiosk meine EC-Karte nicht akzeptiert. Ich habe gelernt, damit zu leben, aber vor tollen ausländischen Fachkräften ist die Situation wirklich mehr als peinlich. Wie wär’s, wenn solche Umfragen unserem Land schmeicheln würden, anstatt die, von denen wir abhängig sind, zu vergraulen?

Dieser Frage ist ein Münchner Netzwerk für Akademiker nachgegangen, die als Expats fern der Heimat leben. Einmal im Jahr werden diese Mitglieder aufgerufen, per Umfrage Auskunft über ihr Leben im Gastland zu geben: Wie lief die Wohnungssuche? Wie mühsam ist es, im Alltag klarzukommen? Die Antworten zeichnen ein detailliertes Bild vom Leben als privilegierte ausländische Fachkraft in 52 Ländern: Es ist nicht der Blick von Armutsmigranten, sondern eher der Blick von Gewinnerinnen und Gewinnern der Globalisierung.

Nun, tja: Deutschland belegt in der Umfrage den allerletzten Platz.

Besonders schlechte Noten gab es für die digitale Infrastruktur. Und für die begrenzten Möglichkeiten des bargeldlosen Bezahlens. Miserabel bewertet wurde auch der deutsche Wohnungsmarkt. Verwaltungsthemen machen hier zudem offenbar auch keinen Spaß.

Mich verwundert das kaum, ich bin selbst zu oft genervt vom schlechten Internet und davon, dass mein Lieblingskiosk meine EC-Karte nicht akzeptiert. Ich habe gelernt, damit zu leben, aber vor tollen ausländischen Fachkräften ist die Situation wirklich mehr als peinlich. Wie wär’s, wenn solche Umfragen unserem Land schmeicheln würden, anstatt die, von denen wir abhängig sind, zu vergraulen?V

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